Im ehemaligen Handelshaus "Rauscher" in Mauthausen fand am Freitag, 25, Juni 2021 ein Themenabend zum Thema "Hafnergewerbe im Mittelalter in Mauthausen" statt.
In mühevoller akribischer Forschungarbeit gelang es dem bekannten und renommierten Heimatforscher und Volkskundler Mag. Dr. Dr. Kurt Lettner, die Bedeutung des Hafnergewerbes zur Wirtschaftsstruktur im Markt Mauthausen, in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu durchleuchten.Um das Jahr 1840 wurde das Gewerbe im Donaumarkt in erster Linie von Steingewerken, Schiffleuten oder Schiffbauern dominiert. Dass auch die Geselligkeit nicht zu kurz kam bewiesen 16 aktive Gastwirte im Ort.
In der Archivalie "Confirmati" fand Dr. Lettner einen Hafnermeister namens Oppenauer der 1822 offensichtlich dieses Gewerbe im Ort ausübte.
Auch eine Eintragung im Verkündigungsbuch aus dem Jahre 1819 verweist auf einen Philipp Hager, dem "hiesigen bürgerlichen Hafnermeister".
Ernst und Gerda Metzbauer, die Besitzer des ehemaligen Hafnerhauses "Nr. 85" rechts der kleinen Kirchenstiege, fanden beim Umbau zahlreiche Artefakte, die auf Tonschüsseln oder Kachelöfen verwiesen. Eine Fayencetafel mit der Darstellung des "Emausganges" über dem Eingangstor ist wohl eine Ofenkachel.
In der Folge wurde dieses Haus ab 1836 von Joseph und Cäcilia Bräuntel bewohnt und als Hafnerwerkstätte genützt. Der auf einer im Besitz von Dr. Lettner befindlichen großen Keramikschüssel aufgebrachte Sinnspruch "Lieber will ich alles Leiden als mein Weib die hossen leihen Mauthausen 837" könnte damit zusammenhängen, dass Cäilia Bräuntel um zehn Jahre älter war als ihr Gemahl.
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